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Schlacht von Hohenlinden

Ereignis (Lat: 48.1597; Long: 11.998)

Die Schlacht von Hohenlinden

In Bayern sagt man zu solch einem üblen Wetter, wie es am 3. Dezember 1800 im bayerischen Voralpenland herrschte: Sauwetter. Dichte Nebelschwaden lagen über den Äckern, vereinzelt gab es Schneegestöber. Morastige Wege hinderten Soldaten und Zugpferde am Vorankommen.

München hatte sich am 18. Juni 1800 Napoleon ergeben müssen. Die österreichisch-bayerischen Truppen zogen sich daraufhin auf das Gebiet östlich des Inns zurück. Nur wenige Brückenköpfe, unter anderem Wasserburg und Mühldorf, verblieben am westlichen Ufer. Zwischen Ebersberg und Erding standen nicht weniger als 105.000 französische Soldaten - beinahe dreimal soviel, wie München seinerzeit Einwohner hatte.

Ende November kündigte Napoleon einseitig den Waffenstillstand von Parsdorf. Für die Franzosen überraschend überschritten daraufhin 120.000 Soldaten der vereinigten Heere der Bayern und Österreicher den Inn Richtung Westen. Bei Haag und Mühldorf kam es zu ersten Scharmützeln mit den Franzosen. Der französische General Moreau zog sich zurück und konzentrierte 70.000 Soldaten bei Hohenlinden.

Im österreichischen Hauptquartier glaubte man fälschlicherweise, dass damit der Weg nach München frei sei. Die Hauptmacht des österreichisch-bayerischen Heeres machte sich auf den Weg, um von Haag aus entlang der heutigen B 12 in Richtung München zu marschieren. Gegen fünf Uhr morgens - noch herrschte vollkommene Dunkelheit - eröffnete eine österreichische Vorhut das Feuer auf die französischen Stellungen. Schlechte Sichtverhältnisse und morastiger Untergrund machten den Angreifern zu schaffen. Bedingt durch die Witterungsverhältnisse und das schwere Gelände brach bald die Kommunikation zwischen den getrennt operierenden Heeresteilen zusammen. Um 9 Uhr gab der französische General Richepanse den Befehl zum Angriff auf Maitenbeth. Die österreichischen Kürassiere, die eigentlich den Ort verteidigen sollten, waren arglos von ihren Pferden abgesessen und wurden von den Franzosen buchstäblich im Sitzen überrascht. Alle Verteidiger gerieten in Gefangenschaft. Österreichische Kavallerie versuchte daraufhin verbissen, den Ort zurück zu erobern - ohne Erfolg. Um 15 Uhr war die Schlacht zu Gunsten der französischen Armee entschieden.

Bayern und Österreicher zählten 17.000 Mann an Toten und Gefangenen und verloren 74 Geschütze. Die französischen Verluste waren demgegenüber gering und werden mit 2.500 - 6.000 Toten und Verwundeten angegeben.

In völliger Auflösung begriffen, zog sich das geschlagene Heer in Richtung Österreich zurück. Bei der Schlacht am Walserfeld zwei Wochen später erlitten die Österreicher erneut eine schwere Niederlage, von der sie sich nicht mehr erholten. Für Napoleon war der Weg nach Wien frei. Am ersten Weihnachtstag des Jahres 1800 unterzeichnete Kaiser Franz II. den Waffenstillstandsvertrag.

Zur 200 Jahrfeier der Schlacht von Hohenlinden wurde von einheimischen Laienschauspielern das Leben in den Feldlagern und die Schlacht in bunten Szenen nachgestellt.

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