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Rathaus Grafing

Profanbau (Lat: 48.0451; Long: 11.9659)

Das Grafinger Rathaus

Nichts haben sie verschont, aber auch gar nichts. Nachdem die Schweden 1632 wie ein Heuschreckenschwarm über Oberbayern hinwegzogen waren und Städte wie Rosenheim und Aibling geplündert und angesteckt hatten, kamen sie nach Grafing und Ebersberg.

Selbst das Pfingstfest war ihnen nicht heilig. Am Pfingstsonntag kam es in Ebersberg und Grafing zu unmenschlichen Greueltaten. Die Bewohner Grafings waren in die Wälder geflohen, als sie vom Herannahen der Schweden hörten. Die verlassene Stadt war den Landsknechten ausgeliefert. Sie plünderten die Häuser und zündeten alle Gebäude an. Nur acht kleine Häuschen blieben von den Flammen verschont. Auch das Rathaus, das damals mitten auf dem Marktplatz stand, brannte völlig nieder. So gut wie alle Dokumente, Unterlagen über Besitzverhältnisse und Schenkungs-urkunden wurden dabei vernichtet.

1642 erwarb die Gemeinde Grafing das Grundstück der ehemaligen Taverne bzw. Herberge vom Kloster Beyharting und errichtete darauf das neue Rathaus. Immerhin hatten die Grafinger jetzt über 120 Jahre ein respektables Rathaus. 1766 jedoch brannte das Gebäude bei einer Brandkatastrophe vollständig ab. Daraufhin errichteten die Grafinger ein großes Gebäude aus massivem Tuffstein, in dem neben dem Ratszimmer, das Archiv, das Arbeitszimmer des Marktschreibers, Metzgerläden, eine Schulstube, eine Stube für die Stadtwächter und eine kleine Wohnung untergebracht waren.

Doch auch das neue Rathaus wurde im Laufe der Zeit innen wie außen immer wieder renoviert und umgebaut. So stammt beispielsweise die schmucke Giebelfassade aus der Zeit kurz vor der Wende zum 20igsten Jahrhundert.

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