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Maria Altenburg

Kirche (Lat: 48.0354; Long: 11.8646)

Maria Altenburg - Barockes Kleinod in gotischer Hülle

Den Kreuzweg hinauf zur Kirche, den wir heute bequem mit dem Auto zurücklegen -- haben einst Heerscharen von Gläubigen auf ihren Knien zurückgelegt. Stufe um Stufe beteten sie sich den Berg hinauf.

Wie der Name schon andeutet, hat an der Stelle der heutigen Kirche einst eine Burg gestanden. Von ihr sind noch Teile des Burggrabens zu sehen. Die heutige Kirche ist aus der ehemaligen Burgkapelle hervorgegangen. Die Wallfahrt nach Maria Altenburg dürfte in der Mitte des 15. Jahrhunderts aufgekommen sein. Wie aus einer Inschrift auf einem Stein ersichtlich, erfolgte der Bau der Wallfahrtskirche im Jahr 1467. Erst 120 Jahre später wurde der Turm errichtet. Insgesamt wirkt die Anlage von Außen streng gotisch. Niemand würde deshalb hinter der verschlossenen Fassade von Maria Altenburg die üppige Pracht eines jubelnden Barocks vermuten.

Ab 1711 begannen die Umbauarbeiten im Innern der Kirche. Der ursprünglich nüchterne Innenraum ist seitdem mit überreichem Stuck auf farbig getöntem Grund verziert. Blätter und Rankenwerk bedecken die flache Decke und wuchern bis in die Fensterlaibungen hinein. Aus dieser Zeit stammt auch der Hochaltar mit dem Gnadenbild der Madonna im Strahlenkranz. Sie hält das Jesus-Kind in ihrer Rechten. Die gleichzeitig entstandenen Deckenbilder mit der Darstellung der Krönung und Himmelfahrt der Gottesmutter sind Musterbeispiele für einen volksnahen, herzhaften Barock.

Solche Pracht zog die Wallfahrer noch mehr an, als der karge gotische Vorgängerbau. Im beginnenden 18. Jahrhundert zählte Maria Altenburg schließlich zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten in Bayern. Im Bürgersaal der Stadt München befindet sich ein Bilderzyklus des Hofmalers Franz Joachim Beich mit der Darstellung wichtiger Marienwallfahrtsorte - darunter ist auch Maria Altenburg. Leider sind von den zahlreichen Votivtafeln, die einst in der Kirche hingen, heute nur noch wenige vorhanden. Einige Mirakelbilder an der barocken Orgel-Empore sind noch zu sehen.

Mit dem Aufkommen der Marienwallfahrt nach Fatima wurde auch die Wallfahrt nach Maria Altenburg wiederbelebt. Seit 1960 befindet sich die von dem Bildhauer Konrad Ledermann geschaffene Fatima-Madonna in Maria Altenburg.

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