Hofgut Sonnenhausen
Profanbau (Lat: 48.0019; Long: 11.8804)
Hofgut Sonnenhausen - ein Rückzugsort abseits der großen HektikDieses Mal waren es nicht die Schweden, sondern die Franzosen, die bei den Plünderungen während der napoleonischen Kriege 1805 das aus dem Mittelalter stammende Hofgut niederbrannten, so dass von der ursprünglichen Bebauung nur noch die Grundmauern erhalten blieben. Schon kurz nach den Kriegswirren wurde das Bauernhaus wieder aufgebaut. Im Jahr 1900 erwarb Baron Adolf von Büsing Orville aus Regensburg das Anwesen und ließ es im Englischen Stil erweitern, mit der Absicht, hier irische Jagdpferde zu züchten. Einige Details - etwa Messing-und Eisenbeschläge, die geschnitzten Holzgauben und zahlreiche Lampen - zeigen Anklänge an den Jugendstil.
Der Baron hatte sein Geld mit der Herstellung von Schnupftabak gemacht, dem damals in Bayern weit verbreiteten Schmalzler. Wie Kokain wird der Wirkstoff durch die Nase eingezogen - wichtiger Unterschied: Schnupftabak ist legal, hinterlässt aber oft auf dem Schnauzbart unschöne Spuren. 1927 verkaufte Baron Adolf von Büsing Orville überraschend all seine Ländereien in der Region. Dazu gehörten u.a. auch Herrmannsdorf, das Schloss Zinneberg und Georgenberg und emigrierte in die Schweiz. Die "Schwestern vom Guten Hirten" aus München übernahmen das Schloss Zinneberg, das Gut Herrmannsdorf und Gut Sonnenhausen, um dort Landwirtschaft zu betreiben.
Anfang der 70er Jahre verpachteten die Schwestern dann Gut Sonnenhausen an eine Reitvereinigung aus München. Während der Olympiade 1972 trainierten hier die Military-Reiter. 1985 erwarb die Familie des ehemaligen Fleischfabrikanten Karl Ludwig Schweisfurth aus Nordrheinwestfalen das Anwesen und gestaltete es zu einem Begegnungszentrum um.
Heute finden hier Tagungen und Seminare statt. Immer wieder geben international renommierte Künstler Konzerte. Abseits der großen Verkehrsströme und urbanen Zentren, finden sich hier Menschen zum Gedankenaustausch und zur Erholung zusammen.
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