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Ebersberger Forst

Schauplatz (Lat: 48.1082; Long: 11.9326)

Der Ebersberger Forst - Fichten, Nonnen und die weiße Frau

90 km² Wald, ohne dass dazwischen ein Dorf oder ein Siedlung wäre, das gibt es so gut wie kein zweites Mal in Deutschland. Ursprünglich war das Waldgebiet zwischen Isar und Inn ein regelrechter Urwald. Der westliche Teil diente dem kurfürstlichen Hof von München als Jagdgebiet. Der östliche Teil gehörte zum Kloster Ebersberg.

Als der Wildbestand überhand nahm und das äsende Wild große Schäden in den umliegenden Feldern verursachte, umzäunte man das Gebiet 1817 mit einem Eichenzaun. Um den forstwirtschaftlichen Ertrag zu steigern, wurden Fichtenmonokulturen angelegt. Fichten wachsen schnell und vor allem gerade und sind damit geeignet für die Weiterverarbeitung in den Sägewerken. Die Entscheidung für die Monokulturen sollte sich rund drei Generationen später bitter rächen. Monokulturen sind geradezu ideal für die Ausbreitung von Schädlingen.

Zwischen 1890 und 1894 vernichtete die Raupe des Nonnenfalters rund die Hälfte der Waldbestände. Wenn die Falter ausschwärmten, soll es teilweise gewirkt haben, wie ein schweres Schneegestöber. Wäre die Raupe nicht von einer sonderbaren Schlafkrankheit befallen worden, der Rest des Waldes hätte wohl auch nicht überlebt. Mit dem Holz der toten Bäume konnten 45.000 Eisenbahnwaggons beladen werden. Das entspräche einem Zug mit einer Länge von 650 Kilometern - oder der Strecke von Ebersberg bis nach Hannover.

Der Ebersberger Forst ist heute nicht nur Holzlieferant, sondern auch ein wertvoller Trinkwasserspeicher und vor allem ein wirksamer Luftfilter. Für die Städter ist der Forst ein beliebtes Naherholungsziel. Insbesondere die Waldgaststätte St. Hubertus bietet Familien mit Kindern viel Abwechslung.

Wer nach einem Ausflug nachts auf der Straße zwischen Ebersberg und Schwaberwegen durch den Forst zurückfährt, sollte sich tunlichst vor der weißen Frau in Acht nehmen. Immer wieder wird berichtet, dass es in der Nähe der Hubertuskapelle zu unerklärlichen Unfällen kommt. Vorbeifahrende würden von seltsamen Lichtern in der Kapelle irritiert und eine gespensterhafte Frau möchte als Anhalterin mitgenommen werden.

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