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Burg Elkofen

Wehrbau (Lat: 48.0309; Long: 11.9715)

Burg Elkofen - einzige erhaltene Burganlage im Landkreis

Betrachtet man einen alten Stich aus dem Jahr 1701, so gewinnt man den Eindruck, als sei bei dieser Burganlage die Zeit stehen geblieben. Bis auf den umlaufenden Wassergraben, der auf dem Stich noch den Burgberg umgab, scheint alles unverändert. Im Mittelalter hatten es Angreifer im Gelände um die Burg schwer: Damals existierte noch der Eisendorfer See, ein Gewässer von 100 Tagwerk, - das entspricht etwa der Fläche von 35 Fussballfeldern. Der See hatte keinen Abfluss, so dass das gesamte Gelände um den Burgberg ziemlich versumpft war. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend trockengelegt.

Von weitem sichtbar, überragt der mächtige Objekt Bergfried mit seinem markanten Schopfwalmdach und seinen bis zu zweieinhalb Metern dicken Mauern den Rest der Burg. Er gilt als ältester Teil und dürfte wohl um 1040 entstanden sein. Um in den Bergfried einzudringen, mussten Feinde zu dem Eingang am Turm in 18 Metern Höhe gelangen. Zu erreichen war er vermutlich nur mittels einer Leiter, die bei Bedarf eingezogen werden konnte. Damit galt dieser Rückzugsort bei einem feindlichen Angriff im Mittelalter als quasi uneinnehmbar. Der Zugang zur Vorburg führt durch ein Tor. Es wurde früher durch eine Zugbrücke und ein Fallgitter geschützt. Dahinter liegt die etwas höher gelegene Kernburg mit dem Palas und dem Dürnitzstock bzw. der Kemenate. Die Gebäude dort sind im Laufe der Jahrhunderte entstanden und immer wieder umgebaut worden. An der Südseite der oberen Burg ist noch der gemauerte Wehrgang aus dem 14. Jahrhundert erhalten.

Burg Elkofen hat eine durchaus wechselvolle Geschichte. 1040 schenkte Graf Adalbero II. von Ebersberg die Burg der Benediktinerabtei von Ebersberg. Nach dreieinhalb Jahrhunderten ging der Besitz über an die Wittelsbacher und wurde ab da Gegenstand andauernder Familienzwistigkeiten. Schließlich verkaufte Herzog Albrecht das Anwesen 1506 zunächst an einen Wolf Lenkhofer, der es jedoch bereits zehn Jahre später an die Grafen von Rechberg weiterveräußerte. Nach zwischenzeitlichen Besitzerwechseln ist die Burg heute wieder im Besitz derer zu Rechberg-Rothenlöwen.

Fast wäre es im Dreißigjährigen Krieg zu Ende gegangen mit der stolzen Burg Elkofen. Schwedische Truppen machten 1634 die Gegend um Ebersberg unsicher und plünderten und brandschatzen, was sie finden konnten. Offensichtlich waren die Nebelschwaden, die vom Sumpfgelände aufstiegen, so dicht, dass die Schweden blindlings an der Burg vorbeizogen.

Statt der Schweden ziehen heute allenfalls Touristen an der Burg vorbei - rein kommen auch sie nicht. Die Anlage ist privat, der öffentliche Zutritt nicht möglich.

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