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Bauernaufstand

Ereignis (Lat: 48.0783; Long: 11.9696)

Blutiges Ende einer Revolte - der Bauernaufstand im Dreißigjährigen Krieg

In den ersten Jahren des Dreißigjährigen Kriegs war das Kurfürstentum Bayern von den Kriegswirren noch verschont geblieben. 1632 jedoch drang der schwedische König Gustav Adolf mit seinen Armeen in den westlichen Teil des Kurfürstentums ein und verwüstete Dörfer und Städte. Ein Jahr später musste sich die freie Reichsstadt Regensburg ergeben.

Die kaiserlichen Armeen setzten gemeinsam mit den Bayern zum Gegenangriff an. Kaum waren die plündernden Schweden abgezogen, mussten die geplagten Bauern jetzt die Landsknechte im Dienst des Kaisers versorgen. Diese gingen nicht weniger zimperlich vor, als die schwedischen Söldner und nahmen sich, was nicht niet- und nagelfest war. Zwischen dem Ebersberger Forst und dem Gebiet um Mühldorf erhoben sich daraufhin 1632 die erzürnten Bauern. Sie rückten auf Wasserburg vor und nahmen die Stadt ein. In den anschließenden Verhandlungen versprach Kurfürst Maximilian Abhilfe.

Doch verbessert hat sich die Lage der Bauern danach nicht. Weiterhin gab es Zwangseinquartierungen. So kam es zwischen Isar und Inn Ende Dezember 1633 zu erneuten Zusammenrottungen der Bauern. Die Zahl der bewaffneten Aufständischen war inzwischen deutlich höher. Vereinzelt kam es sogar zu Angriffen auf kleinere Armeeeinheiten.

Kurfürst Maximilian sandte daraufhin am 18. Januar 1634 drei kurfürstliche Kompanien nach Ebersberg, um den Aufstand zu beenden und die Ordnung wiederherzustellen. Sie mussten sich jedoch nach Markt-Schwaben zurückziehen. Am Ende hatten die schlecht gerüsteten Bauern mit ihren Dreschflegeln und Sensen keine Chance gegen die kriegserprobten Landsknechte mit ihren Kanonen. Was folgte, war ein regelrechtes Blutbad. Über 300 Aufständische ließ der Anführer der kurfürstlichen Truppen in Ebersberg niedermetzeln.

Es gibt durchaus Parallelen zur Sendlinger Mordweihnacht, bei der rund 70 Jahre später ebenfalls ein Bauernaufstand niedergemetzelt wurde. Ging in Sendling die Gewalt aber von den österreichischen Besatzungstruppen aus, so töteten in Ebersberg bayerische Soldaten die eigenen Landsleute.

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