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Aussichtsturm

Profanbau (Lat: 48.0901; Long: 11.9612)

Schöne Aussichten - der Ebersberger Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe

Einer der schönsten Aussichtspunkte von Ebersberg ist die Ludwigshöhe. Hier gab es früher einen "Steigbaum" mit vielen Ästen. Auf den kletterten die Ebersberger Burschen gerne, um die schöne Aussicht zu genießen.

Mitte des 19. Jahrhunderts gründete sich in Ebersberg die "Gesellschaft für Erheiterung", der honorige Bürger angehörten und die es sich zur Aufgabe machten, Ebersberg noch schöner zu gestalten. Die Gesellschaft erwarb 1860 für 150 Gulden ein Grundstück, um darauf einen Aussichtsturm zu errichten. Aber erst 13 Jahre später wurde die Holzkonstruktion errichtet.

Mit der Zeit wurde der Turm baufällig und sollte ersetzt werden. An der Stelle half der 1890 gegründete "Verschönerungsverein", der übrigens bis heute besteht. Der Turm sollte 30 Meter hoch werden. Als Baumaterial war Stahlbeton vorgesehen. Die Kosten wurden auf 12.000 Mark geschätzt. Ein ansehnlicher Betrag, wenn man bedenkt, dass eine Maß Bier damals 25 Pfennige kostete. Obwohl am 1. August 1914 der Erste Weltkrieg ausgebrochen war, begannen im September des gleichen Jahres die Bauarbeiten am Aussichtsturm. In der allgemeinen Kriegsbegeisterung rechnete man noch mit einem schnellen Sieg. Entsprechend sollte der Turm "Siegesturm" heißen. Bekanntlich wurde nichts aus dem schnellen Sieg - vielmehr zerfleischten sich die Armeen im Grabenkampf bei Verdun. Trotzdem wurde der Aussichtsturm im November 1914 fertiggestellt und der Öffentlichkeit übergeben. Damals musste man ein Billett lösen um den Turm zu besteigen. 1915 wurden 2500 solcher Eintrittskarten verkauft. Aber noch während des Ersten Weltkrieges wurde der Besuch des Aussichtsturmes kostenfrei und er ist es bis heute.

1991 gründete sich die Bürgeraktion "Erhaltet den Ebersberger Aussichtsturm", die die stolze Summe von 130.000 Mark sammelte. Damit wurde der Turm 1992 saniert und feierlich wiedereröffnet.

Zwar reicht der Ebersberger Aussichtsturm mit seiner Höhe von 35 Metern bei Weitem nicht an den Olympiaturm im benachbarten München heran. Berücksichtigt man aber, dass die Ludwigshöhe von sich aus schon auf 617 Metern über Normal Null liegt, dann ist der Höhenunterschied schon gar nicht mehr so bedeutend. Auf jeden Fall ist die Aussicht von hier überwältigend.

Wer die Stufen bis zur obersten Plattform hinaufsteigt, hat von da oben einen fantastischen Blick über Ebersberg, die sanften Hügel des Voralpenlands und die dahinter steil aufragenden Alpen. Man sieht von den Berchtesgardener Alpen bis hinüber zum Wettersteingebirge. Bei guter Fernsicht lassen sich die 3000 Meter hohen Spitzen der Hochalpen ausmachen.

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