Apple AppStoreGoogle Play Store

St. Johannes Baptist

Sakralbau (Lat: 48.2571; Long: 11.3639)

St. Johannes Baptist in Bergkirchen - Ende gut, alles gut

Ort und Kirche wurden bereits zu Zeiten Karls des Großen urkundlich erwähnt - damals noch unter dem Namen Percchircha. 1560 entstand der gotische Vorgängerbau, der in den Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden mehrmals beschädigt wurde. 1640 fand eine Bestandsaufnahme der Schäden statt. Daher wissen wir, dass damals das Dach große Schäden aufwies. Jahrzehntelang regnete es in das Kircheninnere, Die Gläubigen mussten im Winter zum Teil sogar im Schnee knien. 1695 endlich wurde das Dach repariert. 1726 riss ein Sturm die westliche Giebelmauer der Kirche ein. Die Lücke wurde notdürftig mit Holzbrettern geflickt. Einem eisigen Sturm am 2. Januar 1727 hielt das Flickwerk nicht stand. Weite Teile stürzten ein. Daraufhin richtete die Gemeinde eine Bittschrift an den Bischof. Darin schrieben sie, dass die Kirchenbesucher mit Herzschlottern in die Kirche gingen, weil sie ständig befürchten müssten, dass ihnen das Dach auf den Kopf fällt. Was dann 1731 tatsächlich auch passierte. Am Ostersonntag stürzten während des Hochamts mehrere Mauerbrocken auf die Gläubigen. Erst daraufhin erteilte die Behörde die Genehmigung zu einem Neubau.

Der Auftrag ging an einen der seinerzeit berühmtesten Baumeister Süddeutschlands, Johann Michael Fischer. Fischer ließ die Reste bis auf den weitgehend unbeschadeten Glockenturm abreißen und plante daneben einen achteckigen Zentralbau. Die Zahl "acht" hat hierbei eine symbolischen Bedeutung: Sie steht für die sieben Schöpfungstage, ergänzt um einen achten Tag der Taufe als Neuschöpfung durch Jesus Christus. Der Altarraum bekam den Grundriss eines Ovals. Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1760, kam aber erst 1770 nach Bergkirchen. Die Schnitzfiguren der Hl. Anna und des Hl. Joachim werden dem Bildschnitzer Johann Baptist Straub zugeschrieben. Bei der Madonna im Strahlenkranz handelt es sich um eine Neuschöpfung von 1937. Das Deckenfresko im Altarraum stammt, wie auch das Fresko im Langhaus von dem Münchner Maler Johann Holzner. Er malte es kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Sehenswert ist die Kreuzigungsgruppe von Bartholomäus und Johann Georg Schupaur. Man sieht zwei Engel, wie sie das Blut Christi in einem Kelch auffangen. Unter dem Kreuz steht Maria, deren Herz von einem Schwert durchbohrt wird. Neben Maria steht der Apostel Johannes. Maria Magdalena kniet am Fuß des Kreuzes. Auf der Doppelempore im Westen stand einst eine Orgel des Orgelbaumeisters Rädler. Von ihr ist nur noch das barocke Orgelgehäuse erhalten. Hinter der Blende befindet sich eine moderne Orgel aus dem Jahr 1927.



Zur Übersichtsseite