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St. Jakob

Sakralbau (Lat: 48.2596; Long: 11.4344)

Die Pfarrkirche St. Jakob - im Zentrum des mittelalterlichen Stadtkerns

Schon von Weitem sichtbar ist der 44 Meter hohe Turm der Pfarrkirche mit seiner unverwechselbaren Zwiebelhaube und der Laterne. An dieser Stelle stand ab etwa 1240 ein gotischer Vorgängerbau. 1584 baute der Baumeister Friedrich Sustris zunächst einen neuen Chor an die bestehende Kirche. Für eine Erweiterung des Langhauses fehlte zunächst das Geld. Aber der Dachstuhl war morsch und das Mauerwerk brüchig. Die Gemeinde fing an, Baumaterial und Steine zu sammeln. Da es seinerzeit noch eine sog. Steinstrafe gab - Betrüger und Diebe mussten als Strafe Steine liefern - scheint einiges Material zusammengekommen zu sein. 8.000 Ziegel steuerte am Schluss der Bischof von Freising bei.1624 - noch tobte der Dreißigjährige Krieg vor allem in Norddeutschland - ließen die Dachauer das Kirchenschiff abreißen und beauftragten den Münchner Hofarchitekten Hans Krumpper mit dem Bau einer dreischiffigen Säulenhalle im Stil der Spätrenaissance. Wegen fehlender finanzieller Mittel ließen die Verantwortlichen den vorhandenen Glockenturm zunächst noch stehen. Als der Bau mit seinem hochaufragenden Dach 1625 fertiggestellt war, mussten die Dachauer feststellen, dass der alte Glockenturm neben dem Neubau doch etwas zu klein wirkte. Aber mittlerweile hatte sich der Krieg nach Süden vorgearbeitet. 1632 plünderten die Schweden den Ort und die Kirche. Zum Glück sahen die Feinde davon ab, die Kirche zu brandschatzen. Das holten sie bei einem weiteren Besuch 1648 jedoch nach. Die Gemeinde und das Land waren nach dem Einfall der Schweden so verarmt, dass die Gemeinde erst 1675, fünfzig Jahre nach der Fertigstellung des Kirchenschiffs, über genügend Geld verfügte, um auch den Turm zu erhöhen. Man beließ die alten, quadratischen Grundmauern und stockte den Sockel um das Doppelte mit einem barocken achteckigen Turm auf.

Das Innere des dreischiffigen Kirchenbaus ist geprägt von der klaren Architektur der Renaissance. Die sonst in bayerischen Kirchen üppigen Stuckelemente finden sich hier nur spärlich. Der Hochaltar stammt aus dem zwanzigsten Jahrhundert, enthält aber ein Altarblatt des Hofmalers Josef Hauber von 1800. Es stellt Jakobus dar, auf seinem Weg zur Richtstätte. An der Nordseite des Altarraums befindet sich ein reich mit Edelsteinen besetztes Heilig-Kreuz-Reliquiar aus der Barockzeit. Interessant ist auch die spätgotische Kreuzigungsgruppe über dem südlichen Kircheneingang. Sie stammt von Adam Krumpper, dem Vater des Baumeisters. Mit der Sonnenuhr an der südlichen Außenwand von St. Jakob hat es eine besondere Bewandtnis: Der Zeiger zeigt nicht nur die Tageszeit an, sondern auch den Monat und die zwölf Tierkreiszeichen - vorausgesetzt allerdings: es scheint Sonne.

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