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Schloss Dachau

Profanbau (Lat: 48.2586; Long: 11.4334)

Das Dachauer Schloss - vom Liebling zum Stiefkind

Ursprünglich stand auf dem ca. 500 Meter hohen Schlossberg eine Burg der Grafen von Dachau aus dem frühen Mittelalter. 1182 erwarb Otto I. von Wittelsbach die Festung. Sie wurde jedoch in den Jahren 1398 und 1403 zerstört. Einhundertfünfzig Jahre später ließen Herzog Wilhelm IV. und später sein Sohn Herzog Albrecht IV. an der Stelle ein vierflügeliges Renaissanceschloss nebst Hofgarten errichten. Aus dieser Zeit stammt die Holzdecke im Festsaal. Sie ist ein Werk des Kistlers Hans Wisreutter und gilt als eine der bedeutendsten Renaissancedecken in Süddeutschland.

Obwohl Kurfürst Max Emanuel mit der Errichtung seines Prunkschlosses im benachbarten Schleißheim schon genug Ausgaben hatte, ließ er von seinem Hofarchitekten Joseph Effner den Saaltrakt im Barockstil umgestalten. Dachau wurde für einige Zeit zum bevorzugten Landsitz des Münchner Hofes. Irgendwann hatten die Kurfürsten zu viele Alternativen: Schloss Nymphenburg, Schleißheim, die Residenz in München usw. Der Hof kam immer seltener nach Dachau. So verfielen die Gebäude im Laufe des 18. Jahrhunderts. Da dem ersten König Bayerns, Max Joseph, nach den napoleonischen Kriegen das Geld für eine aufwändige Instandsetzung fehlte, ließ er Anfang des 19. Jahrhunderts drei der vier Flügel abreißen. Nur der südwestlich gelegene Flügel mit dem Tanzsaal blieb erhalten. Vorübergehend diente er sogar als Lagerhaus. Die Renaissancedecke wurde 1868 ausgebaut. Sie fand einen neuen Platz im Bayerischen Nationalmuseum. Von dort kam sie 1977 zurück ins Schloss und befindet sich heute wieder an ihrem ursprünglichen Ort.

Ab 1907 wurde das Schloss zunächst für Ausstellungen der Dachauer Künstlervereinigung genutzt. 2015 wurden die Fassade und die Innenräume des Dachauer Schlosses umfassend renoviert. Heute finden dort die Schlosskonzerte mit Künstlern von internationalem Rang statt.



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