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Neues Schloss Schleißheim: ein Rundgang

Profanbau (Lat: 48.2486; Long: 11.559)

Neues Schloss Schleißheim - ein Rundgang

Das Neue Schloss von Schleißheim hat eine Breite von ca. 300 Metern. Im Hauptgebäude, dem sog. Corps de Logis, befinden sich das Treppenhaus, der Festsaal und die Galerie. An diesen Teil des Gebäudes schließen sich beidseitig die Seitentrakte mit den Wohnräumen des Kurfürsten an. Zwei Pavillons im Süden bzw. Norden sind über Arkaden mit dem Hauptgebäude verbunden. Der südliche Pavillon sollte als Gästehaus dienen. Im nördlichen sollte die Pumpanlage für die Wasserspiele untergebracht werden. Das oberste Stockwerk des Mittelbaus ist auf der Gartenseite etwas zurückgesetzt, wodurch Platz für eine große Terrasse geschaffen wurde. Allerdings war dies in den ursprünglichen Plänen nicht so vorgesehen. Als aber während der Bauarbeiten Teile der Gartenfassade eingestürzt waren, sah man sich zu dieser Notlösung gezwungen.

Man betritt das Schloss durch das Mittelportal auf der Hofseite. Es ist, wie auch sein Gegenstück auf der dem Garten zugewandten Seite, ein Werk von Ignaz Günther . Die Eingangshalle wird von acht Säulen aus rötlichem Marmor getragen. Die Flachkuppeln zeigen illusionistische Malereien. Das einzigartige Treppenhaus, das von mehreren Marmorsäulen getragen wird, führt hinauf zum Hauptgeschoss. Für die Kuppel schuf Cosmas Damian Asam ein Fresko mit der Darstellung der Schmiede des Gottes Vulkan. Die Stuckaturen sind Trophäen aus den Türkenkriegen nachempfunden und stammen von Johann Baptist Zimmermann und seinem Kollegen Charles Claude Dubut. Von diesen beiden Künstlern stammen auch die Stuckaturen in dem zweigeschossigen Großen Saal. Für diesen Raum ließ Max Emanuel von dem Maler Franz Joachim Beich riesige Schlachtenbilder aus den Türkenkriegen anfertigen, die den Kurfürsten als großen Kriegshelden herausstellen sollten. Im Viktoriasaal, der einst als Speisesaal diente, finden sich zehn weitere Bilder mit Kampfszenen aus den Türkenkriegen. Max Emanuel wollte mit diesen Darstellungen an die Siege seiner durchaus nicht immer glückvollen Karriere erinnern. Deshalb auch die Namensgebung: Viktoriasaal. Um die Schlachtszenen möglichst realitätsnah zu malen, scheute Beich keine Mühen und reiste eigens zu den jeweiligen Kriegsschauplätzen.

Hin zum Garten öffnet sich die 61 Meter breite Große Galerie. Sie war ursprünglich für jene Bilder geplant, die der Kurfürst während seiner Zeit als Statthalter in den Niederlanden erworben hatte. Diese Gemälde befinden sich allerdings heute in der Alten Pinakothek in München. An ihrer Stelle hängen in der Galerie nun Werke so bedeutender Künstler wie Jacopo Tintoretto , Paolo Veronese und Pieter Breughel d.Ä. Zu beiden Seiten der Großen Galerie schließen sich die Paradezimmer des Kurfürsten und seiner Gemahlin an. Während die südlich gelegenen Zimmer des Kurfürsten in Weiß und Gold gehalten sind, herrscht bei den Räumen der Kurfürstin nördlich der Galerie die Kombination der Farben Silber und Blau vor. Im Erdgeschoss unter den genannten Räumen befinden sich die Appartements des Kurprinzen und der Kurprinzessin. Hier ist heute eine Barockgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung untergebracht mit Werken von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und vielen anderen.

Etwas abseits der repräsentativen Räume, an der Südwestecke des Schlosskomplexes, befindet sich die Maximilianskapelle. Dieser ebenfalls von Joseph Effner entworfene Kirchenraum geht über zwei Geschosse. Cosmas Damin Asam schuf das Himmelfahrtsfresko im Gewölbe.



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