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KZ-Gedenkstätte Dachau

Museum (Lat: 48.271; Long: 11.4681)

Die KZ-Gedenkstätte Dachau

Es war ein langer Weg, bis schließlich am 5. Mai 1965 die KZ-Gedenkstätte Dachau eröffnet werden konnte. Zu stark waren die Widerstände in Politik und Gesellschaft, sich mit der eigenen NS-Vergangenheit auseinander zu setzen. 1955 - zehn Jahre nach der Befreiung - hatten sich erstmals ehemalige Gefangene des KZ zu einem internationalen Treffen in Dachau eingefunden. 1960 wurde in dem Gebäude des ehemaligen Krematoriums, das nach Ansicht des Dachauer Landrats eigentlich hätte abgerissen werden sollen, ein provisorisches Museum eingerichtet. Im selben Jahr errichtete die Erzdiözese von München und Freising die "'Todesangst-Christi-Kapelle". Ebenfalls entstanden die israelische Gedenkstätte und die evangelische Versöhnungskirche. Am nördlichen Rand des ehemaligen KZ-Geländes kam der Karmel Heilig Blut hinzu, ein Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. Man betritt den Innenhof des Klosters durch einen früheren Wachturm des KZs.

Die Lager-Baracken mussten wegen ihrer Baufälligkeit abgerissen werden. Allerdings sind auf dem riesigen Freigelände noch die Fundamente von 32 Gebäuden zu sehen. Auf der Seite zum Appellplatz hin errichtete man einen Nachbau einer solchen Baracke. Hier ist zu sehen, wie die Häftlinge einst untergebracht waren. Allerdings kann der Eindruck nur wenig realistisch sein: Es fehlen die Enge zwischen den vielen Menschen, die menschlichen Ausdünstungen und der ständige Lärm, der in den überbelegten Behausungen geherrscht haben dürften. Auf dem ehemaligen Appellplatz, auf dem die Häftlinge morgens und abends zum Zählappell anzutreten hatten und wo sie oft Stunden in Eiseskälte und Regen aushalten mussten, wurde 1968 das Internationale Mahnmal eingeweiht. Die Skulptur des ungarischen Künstlers Nandor Glid zeigt Figuren von Häftlingen, die sich im Stacheldraht verheddert haben. 1994 schließlich wurde von Soldaten der aus Deutschland abziehenden russischen Armee eine Gedenkstätte für die orthodoxen Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Seit 2005 betritt man das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers durch die Toreinfahrt im sog. Jourhaus. Hier war ursprünglich der einzige Zugang zum Lager, durch den auch die Gefangenen ins Lager gelangten.

Die Tür mit dem Schriftzug: "Arbeit macht frei" wurde 2014 von Unbekannten gestohlen und tauchte erst im Dezember 2016 im norwegischen Bergen wieder auf. Sie ist inzwischen wieder zurückgekehrt nach Dachau und soll künftig Teil der Dauerausstellung sein - dann besser bewacht.



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