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Konzentrationslager Dachau

Gedenkstätte (Lat: 48.27; Long: 11.4683)

Das Konzentrationslager Dachau - Arbeit macht frei

Am 22. März 1933 - nur wenige Monate nach der Machtergreifung - eröffneten die Nationalsozialisten in Dachau vor den Toren Münchens das erste Konzentrationslager Deutschlands. Hier sollten Gegner des NS-Regimes, zunächst vor allem Kommunisten, Sozialisten, später dann auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas - aber auch engagierte Christen - interniert werden. Dachau wurde zur Blaupause für all die anderen Konzentrationslager, die danach noch entstehen sollten. Die wie Sklaven gehaltenen Gefangenen mussten im Straßenbau und später auch in der Rüstungsindustrie arbeiten. Neben schlechter Ernährung und der Unterbringung in unbeheizten Baracken waren es die unmenschlichen Arbeitsbedingungen, denen viele Lagerinsassen zum Opfer fielen. Dazu kamen Quälereien, Folter und Erschießungen. Bis Kriegsende waren 32.000 Gefangene in Dachau umgekommen. Andere Quellen sprechen von 41.500 Toten - dies entspricht in etwa der heutigen Einwohnerzahl von Dachau. Mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa waren während der zwölfjährigen Gewaltherrschaft der Nazis im KZ Dachau eingesperrt. Selbst als der Weltkrieg im April 1945 quasi endgültig verloren war, trieben die SS-Truppen noch 7.000 Häftlinge auf die sog. Todesmärsche in den Süden Bayerns. Wie Hohn muss den Häftlingen der Spruch geklungen haben, den die Nazis über dem eisernen Eingangstor am Lagereingang hatten anbringen lassen: "Arbeit macht frei".

Die Stadt Dachau tat sich lange Zeit schwer damit, sich zu ihrer Vergangenheit in der NS-Zeit zu bekennen. 1955 forderte der damalige Landrat von Dachau sogar, das ehemalige KZ-Krematorium, in dem die Leichen unzähliger Getöteter verbrannt worden waren, für die Öffentlichkeit zu schließen und abzureißen. Erst einer Initiative ehemaliger KZ-Häftlinge ist es 1965 gelungen, das Konzentrationslager in eine Gedenkstätte umzuwandeln. Heute kommen jährlich bis zu 800.000 Besucher aus aller Herren Länder, um die noch erhaltenen Baracken und Lagergebäude zu sehen. Eine umfangreich mit Fotos bestückte Ausstellung beschreibt den Alltag im Konzentrationslager und wie sich die Idee der Internierung immer weiter über Deutschland und die eroberten Ostgebiete ausbreitete.

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