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Klosterkirche St. Aldo und St. Birgitta

Sakralbau (Lat: 48.3882; Long: 11.2571)

Klosterkirche St. Aldo und St. Birgitta - mehrstufig zu Gott

Bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts ließ der Hl. Alto hier ein Kloster errichten. Als die Ungarn im 10. Jahrhundert in Süddeutschland einfielen, zerstörten sie auch diese Abtei. Kurze Zeit später wurde die Anlage wieder aufgebaut und fortan von Benediktinern verwaltet. 1056 wurde das Kloster um ein Nonnenkloster erweitert. 1496 schließlich bezogen Nonnen des Erlöserordens der Hl. Brigitta von Schweden das Kloster. Altomünster wies insofern eine Besonderheit auf, als es gleichzeitig sowohl von Nonnen, als auch von Mönchen bewohnt war. Die Frauen wohnten streng getrennt im Nordteil der Klosteranlage, während die Männer in dem Konvent südlich der Kirche untergebracht waren. Auch während des Gottesdienstes blieben die Geschlechter streng getrennt: Während die Mönche dem Gottesdienst im ersten Stock des Herrenchors ganz vorne beiwohnten, beteten die Nonnen im zweiten Stock des Beichtraumes - dafür waren ihre Gebete dem Himmel näher. Während der Säkularisation 1803 wurde das Herrenkloster verkauft, die Nonnen jedoch konnten 1841 wieder in ihr Kloster zurückkehren.

Die heutige Klosterkirche wurde zwischen 1763 und 1766 errichtet. Baumeister war Johann Michael Fischer, der unter anderem auch die Stiftskirche von Marienmünster in Dießen und die Klosterkirche von Ottobeuren geschaffen hat. Der Kirchenraum mit seiner Länge von fast sechzig Metern ist aufgeteilt in vier hintereinander gereihte Räume. Im dunkeln Vorraum, der noch aus romanischer Zeit stammt, befindet sich eine Lourdesgrotte mit dem noch heute sprudelnden Brunnen der Alto-Quelle. Daneben ist eine Ölberggrotte und ein Beinhaus. An diese Vorhalle schließt sich der Hauptraum an. Er ist geschmückt mit kunstvollen Stuckaturen von Blütengirlanden und rosagefassten Putten aus der Wessobrunner Schule. Das Deckenfresko zeigt Bilder zur Geschichte des Klosters. Der Taufstein aus dem 14. Jahrhundert mit dem von einer Figurengruppe gekrönten Deckel gilt als das älteste Ausstattungsstück der Kirche. Von diesem Hauptraum gelangt man in den Beichtraum. Hier befindet sich im oberen Teil der Empore der Frauenchor. Der Beichtraum geht über in den Altarraum mit dem halbkreisförmigen Tabernakelaltar von 1893. Dieser hohe Raum ist für die Pfarrgemeinde vorgesehen. Davor, durch eine weiße Holzwand im Stil des Neobarock abgetrennt, befindet sich im ersten Stock der Herrenchor. In ihm hielten sich die Mönche während des Gottesdienstes auf. Dieser Herrenchor verfügt über vier freistehende Klosteraltäre.

2017 wurde das Kloster vom Vatikan aufgelöst aber eine letzte Nonne weigerte sich, die Abtei zu verlassen. Die Sache ging sogar vor ein weltliches Gericht. Wobei die Nonne sich durchaus zu verteidigen wusste: sie ist ausgebildete Juristin.



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